Philosophie

Meine Sichtweise auf und mein Verständnis von Krankheitsprozesse(n) und deren Linderung bzw. Heilung ist dem von Aaron Antonovsky begründeten Konzept der Salutogenese sehr nahe.

Wir alle tragen kranke und gesunde Anteile in uns, bzw. sind schädigenden sowie heilenden Faktoren (Umwelt, soziales Umfeld, Ernährung) ausgesetzt. Diese stehen in einer Wechselwirkung zueinander.

Wir sind somit weder nur krank noch nur gesund. Krankheit muss demnach nicht bekämpft werden, da sie nun einmal Bestandteil des Lebens ist. Im Mittelpunkt meiner Behandlung steht nicht ihre Krankheit, sondern stehen Sie als Mensch, mit ihrer Biographie, ihrem Empfinden, ihren Fähigkeiten, Wünschen und Bedürfnissen.

Ich richte meinen Blick darauf, welche inneren und äußeren Einflüsse ihr System als Ganzes (körperlich, geistig, seelisch) aus der Balance gebracht haben und welche sie wieder in die Balance bringen können. Krankheit und Gesundheit sind somit zwei Pole, zwischen denen wir Menschen uns bewegen und entwickeln.

Der um sich greifende Optimierungswahn macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. Wir werden zunehmend vermessen, analysiert und dabei standardisiert. Um dieser Normierung zu entsprechen, sollen wir dies tun und jenes lassen, um unsere Gesundheit zu erhalten. Viele von uns kennen das Gefühl, diesen Anforderungen gerecht werden zu wollen. In unserer Einzigartigkeit werden wir durch diese Herangehensweise jedoch nicht gewürdigt.

Es spricht nichts gegen Selbstverantwortung, im Gegenteil, sie ist ein außerordentlich wichtiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Dieser Versuch der ständigen Selbstoptimierung führt aus meiner Sicht jedoch in die Irre und scheint mir vielmehr Teil des Problems zu sein.

Einerseits führt er zu vermehrtem Stress. Andererseits ist er ein Ausdruck von dem Wunsch, das Leben zu kontrollieren und zu kategorisieren, in der Hoffnung unangenehme Seiten unseres Daseins ausblenden zu können. Somit stehen wir in einem permanenten Kampf gegen die Vielfalt des Lebens und damit gegen die Vielfalt in uns selbst.

Jeder von uns trägt seinen ganz eigenen Rhythmus in sich. Ihren werden wir in der Behandlung aufspüren und stärken. Meiner Überzeugung nach, können Sie nur ihren ganz eigenen Weg des Heilwerdens gehen.

Eine wichtige Vorraussetzung hierfür ist die Kenntnis und Annahme ihrer eigenen Stärken, Schwächen, Ängste und Bedürfnisse. Haben Sie die Beziehung zu sich selbst gestärkt, können Sie ihre Beziehungen zur Umwelt selbstbestimmter und damit heilsamer gestalten.

Was Sie persönlich auf diesem Weg zu ihrer ganz individuellen Balance brauchen, werden wir gemeinsam im Dialog erarbeiten. Hierbei unterstütze ich Sie gerne und sehe meine Aufgabe vor allem in der seelischen und emotionalen Begleitung dieses Prozesses, getragen von Offenheit, Wertschätzung und therapeutischer Kompetenz.